Medizinische Teamleistung − Markenbildung

Der wachsende Wettbewerb im Gesundheitswesen stellt das Unternehmen Krankenhaus vor neue Herausforderungen. Professor Jürgen Ennker, Ärztlicher Direktor des MediClin Herzzentrums Lahr/ Baden und Chefarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, zeigte in seinem Vortrag „Medizinische Teamleistung – Markenbildung“ am Beispiel des Herzzentrums auf, wie Markenbildung in der Medizin erfolgreich funktioniert.

Wer sich auf dem umkämpften Markt mit seinem Krankenhaus gut positionieren will, muss sich von seinen Mitbewerbern abheben und seine besonderen Kompetenzen und Stärken nach außen kommunizieren. Um eine stärkere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu erreichen, empfiehlt sich die Etablierung einer „Krankenhausmarke“. Im Idealfall verbindet der Kunde mit der Marke Vertrauen, Glaubwürdigkeit und herausragende medizinische Leistungen. Nun stellt sich die Frage, wie die medizinische Teamleistung Einfluss auf solch eine Markenbildung nehmen kann.

Zunächst muss sich das ärztliche Team seiner Vorbildfunktion bewusst sein. Hierzu gehört, dass das Fachwissen und die Expertise der Ärzte ebenfalls der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Dies gelingt beispielsweise durch Veröffentlichungen in Fachzeitschriften, (Mit-) Autorenschaft in Büchern, positive Berichterstattung durch öffentliche Medien wie Fernsehen oder Tageszeitungen.

Neben der Vorbildfunktion des ärztlichen Teams kann eine positive Imagebildung insbesondere durch herausragende medizinische Leistungen erreicht werden. Hierbei ist es unabdingbar, den Kunden höchstmögliche Transparenz und Qualitätssicherung zu gewährleisten. Die Qualität der (medizinischen) Leistung muss auf lange Zeit dem Image entsprechen, das das Krankenhaus kommuniziert und kann ggf. durch entsprechende Zertifizierungen belegt werden. Imagebildung hat auch immer etwas mit Vertrauensbildung zu tun. Vertrauen wiederum kann durch größtmögliche Transparenz gewonnen werden (Veröffentlichung von Jahresberichten, Informationsschreiben an die Kunden, Veröffentlichung von chirurgischen Ergebnissen seit Klinikeröffnung etc.).

Nur wenn die Kunden Vertrauen in die Leistung des Krankenhauses bzw. der Ärzte haben, werden sie sich bewusst für ein Krankenhaus entscheiden. Hierzu gehört eine umfassende Betreuung mit persönlichem Kontakt für die Patienten. Die Patienten müssen von der Leistungsfähigkeit des Krankenhauses in all seinen Facetten – der medizinischen Kompetenz, der Qualität und dem Service – überzeugt sein.

Zu den Anspruchsgruppen eines Krankenhauses gehören nicht nur die Patienten und die Öffentlichkeit, sondern u. a. auch der Krankenhausträger, die Einweiser, externe Dienstleister aber v. a. auch die Mitarbeiter des Krankenhauses. Daher ist es von großer Bedeutung, die beruflichen (z. B. Facharztausbildung) wie auch die persönlichen Ziele (z. B. Work-Life-Balance) gezielt zu fördern. Dadurch fühlen sich die Mitarbeiter wertgeschätzt und erledigen ihre Arbeit hochmotiviert. Die medizinische Teamleistung ist essentiell für die erfolgreiche Markenbildung. Die Personalpolitik des Krankenhauses kann hierbei großen Einfluss ausüben, da z. B. ein adäquater Stellenschlüssel, eine angemessene Vergütungsstruktur, Honorierungen von wissenschaftlichen Leistungen sowie eine gezielte Fort- und Weiterbildung zur Zufriedenheit der Mitarbeiter beiträgt. Zufriedene Mitarbeiter wiederum sind ausgeglichen und erledigen ihre Arbeit mit Freude. Dies bleibt selbstverständlich auch den Patienten nicht verborgen. Der Wettbewerb auf dem Krankenhausmarkt entscheidet sich zumeist in den Köpfen und Herzen der Patienten.

>> Hier finden Sie die Präsentation von Prof. Ennker zum Download

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Prof. Ennker - Markenbildung Krankenhaus