Newsletter August 2012
Sehr geehrte Damen und Herren,
in einem interessanten Artikel [1] las ich neulich über Jim Collins und sein Arbeitsweise. Jim Collins ist einer der bekanntesten, internationalen Management Experten, dessen Werke alle zu Bestsellern wurden: Built to Last, Good to Great, How the Mighty Fall.
Würde man ihn fragen, was eine der entscheidenden Voraussetzungen für seinen Erfolg ist, würde er vielleicht sagen „Disziplin“. Und zwar die Disziplin ausschließlich das zu tun, für das man sich entschieden hat. Starthilfe hierfür gab es wohl von seinem früheren Mentor, dem Managementvordenker Peter Drucker. Drucker fragte Collins, ob es richtig sei, dass er in erster Linie Ideen entwickeln wolle. Collins nickte. Dann sagte Drucker, mit seinem berüchtigten Akzent: „Zen you must not build an organization! Because zen you will end up managing zat organization!“
Collins nahm sich das zu Herzen, baute kein großes Beratungsunternehmen auf, sondern beschäftigt bis heute lediglich fünf Mitarbeiter, die ihm direkt zuarbeiten. In dem Artikel war weiter zu lesen [1]: „Wer bis in sein Arbeitszimmer vorgedrungen ist, sieht ihn am Kopf eines langen Tisches sitzen, der mit Ordnern und Materialien voll bedeckt ist. Was er dort macht, verrät ein Blick auf das Flipchart neben ihm. Darauf steht etwa: Creative 53 % – Teaching 28 % – Other 19 %. Ganz klar, Collins ist ein minutiöser Selbstkontrolleur. Vor Jahren hat Collins beschlossen, seine Zeit genauso einzuteilen: die Hälfte für kreative Arbeit, ein Drittel für lehrende Tätigkeiten und der Rest für alles andere. Beschlossen ist beschlossen, also misst er seine Arbeitszeit mit einer Stoppuhr und ordnet sie den drei Bereichen zu. Einmal am Tag trägt er seine Werte in eine Excel-Tabelle ein und weiß am Abend so ganz genau, wie treu er seinen Zielen ist. Und weil er nach längeren Analysen herausgefunden hat, dass er innerhalb von 10 Tagen auf ein Schlafpensum von 70 bis 75 Stunden kommen muss, um kreativ zu bleiben, wird auch diese Zeit geplant, eingeloggt und kontrolliert. Das ist eiserne Selbstdisziplin – und das geht nur mit eiserner Selbstkontrolle.“
Ich kenne viele Menschen, denen sich angesichts einer so strukturierten Arbeitsweise, die Nackenhaare sträuben. Entscheidend für den Erfolg ist jedoch nicht die Stoppuhr oder die Struktur. Entscheidend ist, sich dessen bewusst zu sein, was man im Leben erreichen und mit seiner Zeit anfangen möchte und für sich selbst einen Weg zu finden, genau diesen Dingen auch die notwendige Zeit zu widmen. In diesem Kontext ist Disziplin ein guter Wegbegleiter.
Im Namen des gesamten Teams der Ruhl Consulting AG wünsche ich Ihnen viel Spaß und spannende Erkenntnisse beim weiteren Lesen des Newsletters.
Stefan Ruhl
(Vorstand der Ruhl Consulting AG)
Quellen
[1]: Vgl. Foerster und Kreuz: home.foerster-kreuz.com/2012/05/jim-collins-das-gluck-und-die-stoppuhr.html;