Newsletter September 2011

Sehr geehrte Damen und Herren,

unser Newsletter im September steht unter dem inhaltlichen Motto „Führung und Veränderungsmanagement“. Dazu möchten wir Sie einladen, uns an das Universitätsklinikum Ulm zu begleiten und mit uns die Erfahrungen aus dem dort implementierten Veränderungsprozess zu teilen. In unserer neuen Leseecke finden Sie zudem zwei Literaturempfehlungen zu dem Thema.

Zur Einstimmung möchte ich Sie auf einen Aspekt von Führung und Veränderungsmanagement aufmerksam machen, der oft zu wenig Beachtung findet: die Kraft von Emotionen im Veränderungsprozess. Die bewusste Wahrnehmung unserer Gefühlswelt hilft, diese als Energiequelle für unser eigenes Handeln zu nutzen. Weniger schwierig ist in der Regel der Umgang mit „positiven" Gefühlen, wie Begeisterung, Leidenschaft und das Genießen von Erfolgen. Oft halten sich Führungskräfte jedoch auch hier an den Ausspruch „Gefühle haben im beruflichen Alltag nichts zu suchen“ und geben ihrer Begeisterung oder Freude keinen Ausdruck. Damit wird viel Potenzial zur Motivation der Mitarbeiter verschenkt. Gerade in Kliniken erleben wir zudem häufig, dass erreichte Erfolge nicht ausreichend gefeiert und gewürdigt werden. Dabei ist das Feiern von Etappenerfolgen ein wichtiger Stabilitätsfaktor im Veränderungsmanagement. Problematischer wird es, wenn es um Gefühle wie Wut, Angst, Frustration, Ärger oder Panik geht. Auch diese Gefühle stellen, wenn wir sie bewusst wahrnehmen und steuernd damit umgehen, eine große Energiequelle dar. Wut und Ärger verdeutlichen „hier muss etwas geschehen“ und geben Impulse für Veränderungen. Angst macht deutlich „hier stimmt etwas nicht“ und mahnt zur genaueren Betrachtung der Situation.

Wichtig ist jedoch der steuernde Umgang mit diesen Gefühlen. Dazu gehört, den Impuls der Emotion wahrzunehmen und im beruflichen Kontext professionell einzusetzen. Führungskräfte, die über die notwendige Selbststeuerung verfügen, strahlen Optimismus und Zuversicht aus, die wiederum eine positive Resonanz im Veränderungsprozess wiederspiegeln. Zugleich können sie Missstände und Ärgernisse konstruktiv thematisieren und damit Veränderungsimpulse unterstützen. Daher ist es eine gute Übung, den eigenen Umgang mit Gefühlen einer genauen Reflektion zu unterziehen.

Im Namen des gesamten Ruhl Consulting-Teams wünsche ich Ihnen viel Spaß und spannende Erkenntnisse beim Lesen des Newsletters

Stefan Ruhl
(Vorstand Ruhl Consulting AG)