Die Macht der Gewohnheit: Warum wir tun, was wir tun.

Charls Duhigg, preisgekrönter Reporter der New York Times und Wissenschaftsautor, hat sich näher mit der Frage beschäftigt, welche Rolle die Gewohnheit in unserem Leben spielt. Damit wagt er sich in ein relativ unerschlossenes Feld und berichtet zum ersten Mal über die verblüffenden Erkenntnisse der Gewohnheitsforschung. Er bezieht sich auf Hunderte von Studien, Interviews mit zahlreichen Forschern und Führungskräften sowie internen Untersuchungen großer Unternehmen. Dabei zeigt er anhand vieler Praxisbeispiele, wie die Macht der Gewohnheit unser Leben beeinflusst – sei es im Bereich des Spitzensportes, bei den anonymen Alkoholikern oder in Unternehmen. U.a. zeigt er am Beispiel eines renommierten, amerikanischen Krankenhauses zu welchen Katastrophen schlechte Gewohnheiten und nicht durchdachte Routinen in einer Notaufnahme führen können. Ein anderes Praxisbeispiel, das der Londoner U-Bahn und des verherrenden Brandes in der Station King’s Gross, hatten wir in unserem November Newsletter in der Einleitung vorgestellt.  

Charls Duhigg untersucht die Macht der Gewohnheit in drei unterschiedlichen Bereichen. Dementsprechend gliedert sich sein Buch auch in drei Teile. Im ersten Teil betrachtet er die Gewohnheiten von Individuen. Hier geht er darauf ein, wie Gewohnheiten entstehen, wie wir neue Gewohnheiten schaffen können und schließt mit den goldenen Regeln für die Änderung von Gewohnheiten. Im zweiten Teil betrachtet Duhigg die Gewohnheiten erfolgreicher Organisationen und geht anhand konkreter Beispiele darauf ein, wie Unternehmen sich die Macht der Gewohnheit zu Nutzen machen können, um erfolgreiche Routinen für die interne Organisation zu entwickeln. Oder Produkte erfolgreich am Markt zu etablieren, in dem Unternehmen ein sehr genaues Auge auf die Gewohnheiten ihrer Kunden werfen. Im dritten Teil weitet er die Macht der Gewohnheiten auf Gesellschaften aus. In diesem Kontext betrachtet er soziale Gewohnheiten und zeigt anhand von Beispielen, wie des Montgomery-Busboykotts und der sich daraus entwickelnden amerikanischen Bürgerrechtsbewegung wie diese funktionieren.

Zusammenfassend bietet das Buch von Duhigg ein Rahmenmodell für das Verständnis der Funktionsweisen von Gewohnheiten und einen Leitfaden für das Erproben neuer Verhaltensweisen. Jedes Kapitel erklärt einen anderen Aspekt der Frage, wieso Gewohnheiten existieren und wie sie funktionieren. Im Anhang gibt uns der Autor zudem ein paar praktische Ratschläge, wie man die eigenen Gewohnheiten ändern kann. Dazu hat er übersichtlich zusammengefasst, was aktuell die Methoden der Wissenschaft zur Diagnose und Veränderung von Gewohnheiten beinhalten:

  • die Routinen identifizieren
  • mit Belohnung experimentieren
  • den Auslöser isolieren
  • einen Plan aufstellen   

Gewohnheiten haben ihren Sinn und Zweck. Um es wertschätzend auszudrücken: wir erfüllen uns damit auch unbewusste Bedürfnisse. Mit den Rezepten von Duhigg könnte es uns in Zukunft leichter fallen, Automatismen, die uns im Wege stehen,  zu stoppen und unsere Neujahrsziele mit mehr Leichtigkeit zu erreichen.   

C. Duhigg:
Die Macht der Gewohnheit: Warum wir tun, was wir tun.
Berlin Verlag,  September 2012  

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