So bin ich eben! Erkenne dich selbst und andere.

In unseren Projekten arbeiten wir im Bereich Teamentwicklung und potenzialorientierte Gestaltung der Zusammenarbeit unter anderem mit dem STAB-Modell. Dieses fußt in den Grundzügen auf einem Typenmodell von C.G. Jung , aus dem auch bekannte Persönlichkeitstest wie der Golden Profiler of Personality (GPOP) oder der Myers Briggs Test (MBTI) resultieren. Dabei werden Wesenspräferenzen anhand unterschiedlicher Dimensionen klassifiziert.   

Auch wenn die beiden Autorinnen Sabine Stahl und Melanie Alt mehr auf die persönliche als auf die Teamebene abstellen, so inspirieren sie uns mit „So bin ich eben!“ durch ihre vergnüglichen und leicht verständlichen Gebrauchsanweisungen für die unterschiedlichen Wesenstypen . Es macht Spaß über den im Anhang ausgewiesenen Test seinem eigenen Wesen auf die Spur zu kommen. Im Mittelpunkt stehen dabei 8 Präferenzen, die es zu unterscheiden gilt. Diese lassen sich anhand 4 übergeordneter Fragestellungen klassifizieren:  

  • Wie nehme ich die Welt wahr? Eher intuitiv oder mit meinen 5 Sinnen?
  • Wie treffe ich Entscheidungen? Eher aus dem Bauch heraus oder mit dem Kopf?
  • Woher schöpfe ich meine Energie? Eher aus mir selbst (introvertiert) oder eher im Kontakt mit anderen (extrovertiert)?
  • Wie gehe ich die Dinge an? Eher beurteilend (im Sinne von entscheidend, abschließend) oder eher wahrnehmend (im Sinne von offen haltend, entwickelnd)?   

Unter „Wer wir sind“ stellen die Autorinnen die verschiedenen Dimensionen und ihre prägnantesten Wesensmerkmale vor. In „Welcher Typ bin ich? Ihre persönliche Gebrauchsanweisung“ erfährt man dann anhand des Testergebnisses, ob man z.B. eher der Zukunftsminister oder eher der Freiheitsminister ist. Die Gebrauchsanweisungen beleuchten neben der allgemeinen Beschreibung unterschiedliche Lebensbereiche und zeigen über „Probleme und Entwicklungsmöglichkeiten“ was in Ergänzung dem jeweiligen Typ gut tun könnte. Für uns ist es immer wieder überraschend, wie gut das Ergebnis zutrifft. Das Gefühl, sich in der Beschreibung wiederzufinden, ja sogar sich mit den eigenen Wesenszügen gesehen zu fühlen, ist einfach schön. Die Autorinnen bezeichnen dies als „Scheinwerfereffekt“.  

Doch noch eine andere Zielsetzung verfolgen die Autorinnen. Mit ihrer Einleitung und der allgemeinen Beschreibung der unterschiedlichen Wesenszüge schaffen sie ein Verständnis für das jeweils andere. Das Fremde im Anderen findet eine Übersetzung, der Unterschied wird als Ergänzung der eigenen Typologie dargestellt und Wege zu einer besseren Verständigung aufgezeigt. Und so geht es in den beiden letzten Kapiteln „Was wird jetzt anders“ und „Wie wir besser miteinander kommunizieren können“ sozusagen um die Völkerverständigung im Kleinen. Mit sehr greifbaren Beispielen aus Arbeitsalltag und Privatleben verdeutlichen die Autorinnen das Verständigungsproblem zwischen den unterschiedlichen Typologien und geben Impulse für mehr Akzeptanz, Toleranz und Verständnis.  

Manch einer mag den Titel im Stillen zu einem “So bin ich eben! – da kann man nichts machen“  weiterführen und sich auf Argumente fürs entspannte „so bleiben wie man ist“ freuen. Doch hier geben die Autorinnen das klare Statement ab, dass die Typenlehre niemanden von der Verantwortung für das eigene Tun enthebt. So wie wir alle unsere Neigungen und Veranlagungen haben, haben wir auch den freien Willen daran zu arbeiten und zu schleifen.   

S. Stahl, M. Alt:
So bin ich eben! Erkenne dich selbst und andere.
Ellert & Richter Verlag GmbH, Hamburg. 7. Auflage 2011. 

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